Mittwoch, 27. Januar 2010

Australia Day mit Strand und mehr ...

Nachdem ich in meinem vorherigen Beitrag doch kritische Worte fuer den Australia Day gewaehlt habe, moechten wir natuerlich jetzt den Tag dennoch mit Euch teilen, da es doch eine interessante neue Erfahrung war, die wir in Good Old Germany so schnell nicht erleben werden. Es begann bereits gegen 8 Uhr morgens, wir schauten aus dem Fenster und auf der Strasse tummelten sich schon die Menschen wie die Bienen um den Honig. Es war eine recht kurze Nacht gewesen, nicht weil wir lange auf der Piste waren, es war schlicht und einfach verflucht heiss und somit war nicht wirklich viel Schlaf zu finden. Bei der Air Condition wird anscheinend in New South Wales gespart und damit war unser einziger Freund in der Nacht ein altersschwacher Ventilator. Also dachten wir uns am Morgen, wenn jetzt schon die Strassen voller Leben sind und wir eh keinen Schlaf mehr finden werden, koennen wir auch den Weg ins Getuemmel suchen. Neben hunderten/tausenden von Menschen waren alle Ecken und Enden voller Oldtimer und Reliquen aus alten bzw. jungen Aussie-Zeiten. Schoen mit anzusehen und wirklich interessant auch mal Facetten einer solch jungen Nation zu sehen. Was fuer uns als Deutsche faszinierend und absolut undenkbar ist, das ganze Fest, sprich in der ganzen Stadt, geht ohne jeglichen Alkohol ab. Ist ja im Prinzip nicht verkehrt, das Spektakulaere an der Sache war nur, wie die Polzei auch gegen Alkohol vorgegangen ist. Zum Beispiel ein junger Mann torkelt seines Weges mit einer Flasche Bier in der Hand .... das Naechste, was er zu sehen bekam, war eine 4 qm grosse Zelle in staatlichen Einrichtungen. Auch hervorzuheben, die ganze Stadt war auf den Beinen ... Buehnen, Celebration und Satisfaction ueberall ... und um 9 Uhr Abends war alles vorbei. Die Bordsteine wurden hochgeklappt und die Strassen von hier auf gleich menschenleer. Wo der Durchnittsdeutsche den Geldbeutel nochmal fuellt, die Leber schaerft und sich mit Kuss und Umarmung von seinen Lieben fuer eine Partynacht trennt, war hier alles vorbei. Natuerlich verschlaegt es den ein oder anderen in Clubs oder Kneipen, aber war die Stadt vorher in vollem Aufuhr, so war es jetzt an jeder Ecke totenstill. Diesen Tag so zu erleben, war wirklich ein feines Erlebnis. Allein schon, dass wir zweimal durch die Stadt gerannt sind und dabei ueber 50 % unserer mitgebrachten Klamotten in dieser unglaublich Hitze vollgeschwitzt haben. Somit ist morgen Waschtag!

Bevor wir uns allerdings als Waschfrauen betaetigen, hat noch ein Nachmittag am Manly Beach auf dem Programm gestanden. Neben entspannten am Strand rumdoesen, haben wir auch sportliches Bodysurfen auf den Tagesplan geschrieben. Um den perfekten Abschluss auch fuer diesen Tag zu finden, haben wir uns an der Manly Wharf im Bavarian Bier Cafe eingefunden, um den Abend mit einem feinen Franziskaner Hefeweizen vom Fass abzuschliessen.

Jetzt sind es leider nur noch drei Tage, die uns vom langen Heimflug trennen. Wehmut ist nicht zu leugnen, aber die Vorfreude auf die Lieben daheim macht doch schon einiges wieder gut. Falls noch das ein oder andere dolle Ereignis unseren Weg kreuzt, wird natuerlich sofort Bericht erstattet. Also bis zum naechsten Mal!


Australia Day




Immer und ueberall ...




Jubel Trubel Heiterkeit




Nach Nationhymne und Feuerwerk nach 21 Uhr ... lass Bilder sprechen ...




Fuer die, die noch Action wollten hiess es dann ...




Fuer uns war der Tag auf jeden Fall lange genug und somit stand Kultur und Chill out auf dem Plan.




Froehliches Plantsche am Manly Beach




Unseren bayrischen Landsleuten in Australien Tribut gezollt ;-)




Abfahrt wieder nach Sydney von der Manly Wharf

Montag, 25. Januar 2010

Die Zeit geht so schnell ins Land ...

Mittlerweile wieder in Sydney angekommen, haben wir die letzte Woche wieder so einiges angestellt. Nachdem sich Soenke aus dem Flieger geworfen hatte, dachten wir an ein etwas harmloseres Programm. Es muessen ja nicht immer 200 km/h auf dem Weg zur Erde sein, nein, diesmal waren es gute 30 km/h an denen man an einem Kabel uebers Wasser gezogen wurde. In der Fachsprache nennt man es Cable Skiing oder halt simple Wasserski fahren. Nach guten vier Stunden intensiven Wassersports haben wir trotz Tageskarte Feierabend gemacht, weil die Sonne brandte und nicht zuletzt die Muskeln schmerzten. Von dem Muskelkater, welcher uns allerdings die naechsten Tage begleiten sollte, haetten wir nicht zu traeumen wagen wollen. Zu meinem uebel kam noch ein saftiger Sonnenbrand hinzu. Soenkes Haut hatte sich wohl in der Zeit wo er in Queensland verweilt bereits in Leder verwandelt und so kam er um dieses Elend herum. Der Folgetag war auf jeden Fall von jammern und gegenseitigem Bemitleiden gepraegt, lediglich fuer ein Steak im Nachbarpub hatten wir uns aufgerappelt.

Dann war unsere Zeit in Queensland auch schon vorbei. Es ging zum Flughafen und Tasmanien wurde angepeilt. Fuer mich persoenlich eine ganz besondere Freude, da ich wirklich diese kleine Insel ins Herz geschlossen hatte. Mit dem Flieger ging es dann zur Mittagsstund mit Zwischenstop in Melbourne nach Hobart. Wir kamen gegen 20 Uhr abends an und gleich konnte man wieder Zeuge der unglaublichen Gemuetlichkeit der Tasmanier werden. Bordsteine hochgeklappt und kaum ein Mensch mehr auf der Strasse. Herrlich. Diese Ruhe hatte ich wahrlich vermisst. Obwohl noch nicht viel gesehen, fuehlte sich Soenke auch direkt wohl auf diesem wunderschoenen Fleckchen Erde. An diesem ersten Abend passierte nicht mehr viel, wir checkten im Hostel ein, erfreuten uns an dem Gefuehl auf Tassie gelandet zu sein, gepaart mit Muskelschmerzen und meinerseits dem erwaehnten Sonnenbrand. Am naechsten Tag machten wir uns auf die Suche nach dem Typ, welchem ich mit meiner Suessen vor zwei Jahren die Steine fuer sein Bed & Breakfast zusammenmischten. Nach endlos erscheinenden Ackerstrassen und fast verloren gegangener Hoffnung tauchte aus dem Nichts ein Baustumpf auf, der mir gleich vertraut war. (Wer sich fragt, was es damit auf sich hat, bitte im Blog bis Januar 2008 zurueckgehen .... ) Tatsaechlich, wir haben ihn gefunden. Vor gefahren, kam auch schon seine Kumpanin Alisson den Weg hoch und Andy (Gastgeber und Namensvetter) mit dem Auto angefahren. Er erkannte mich sofort und es war ein herzliches Wiedersehen. Er liess es sich auch nicht nehmen gleich zu bemerken, dass ich etwas groesser geworden bin, doch meinte er wohl damit nicht meine vertikale Laenge, sondern die zusaetzlichen Zentimeter an den Hueften. Cia, das passiert halt, wenn man Bananenstauden gegen Buerostuhl tauscht ... Aber ich kann ihm ja nicht boese sein, schliesslich waren wir sofort eingeladen, die gute alte Sauna zu anzuwerfen, anschliessend zum Abendessen und natuerlich das Klo zu benutzten. Die Sauna zelebrierten wir richtig. Nachdem wir uns noch sportlich zum Cape Raoul (ca. 3 km durch den Busch) aufgemacht hatten, waren die zwei Saunagaenge wahrlich verdient. Wir verliessen Andy nach dem Abendessen wieder. Er hatte uns zwar Unterkunft fuer die Nacht angeboten, doch ich erinnerte mich an die verdammt kalten Naechte dort draussen und so zogen wir das Airport Hotel bei Hobart vor. Wer moechte kann jetzt gerne Weichei sagen, doch ich habe diesen kalten Naechten meinen Tribut gezollt und ich werden den Teufel tun um hier in Australien nochmal irgendwo unter drei Sternen zu uebernachten. Damit moechte ich auf jeden Fall Andys Heim nicht mindern. Er hat das Bed & Breakfast (welches uebrigens noch nicht fertig ist) mit so viel Liebe und Herzblut in die Natur gestellt, dass ich vor dem was er geschafft hat wirklich den Hut ziehe. Diese Leistung muss erstmal jemand erbringen, aus nichts so was tolles aufzubauen.

Nach dem Abenteuer "finding Baumstumpf" sind wir an der Ostkueste nach St. Helen hochgefahren. Ich war auch noch nicht in dieser Gegend gewesen, aber ich weiss jetzt schon, dass ich wiederkommen werde. Es verschlug uns an die Bay of Fire. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie solche phantastischen Straende gesehen. Mehrere kleine Buchten aneinander bilden diese unglaubliche Schoepfung der Natur. Das Wasser ist kristallklar, der Sand weiss wie ein unbeschriebenes Blatt Papier und menschenleer. Da war es wieder, das beruehmte Pippi im Auge. Herrlich!

Ueber Launceston ging es nun wieder nach Hobart, wo wir noch zwei Naechte verbrachten. Hier verkosteten wir nun ausgiebig fangfrischen Fisch mit den landesueblichen Chips. Auch ein Besuch eines Rockkonzerten bauten wir noch in unser Tassie Programm mit ein. Auch wenn man sich ueber den Musikgeschmack der Tasmanier sicher streiten kann, war es ein toller Abend. Mit viel Wehmut im Bauch verliessen wir aber dann das liebgewonnene Tassie in Richtung Sydney. Angekommen sind nun gespannt auf den morgigen Australia Day (Nationaler Feiertag, er erinnert an die Ankunft der First Fleet in Sydney Cove am 26. Januar 1788). Fuer die meisten Australier ist das der Partytag Nummer eins im Jahr. Vielen sehen diesen Tag doch kritisch und munieren meiner Meinung nach zurecht, dass die Invasion der Briten auf diesem schoenen Kontinent betraechtlichen Einfluss auf das Leben der Ureinwohner, der Aboriginies hatte. Somit bezeichnen diese den morgigen Tag kritischerweise als Invasionday oder Survivalday. Aber genug der Politik. Wir sind gespannt, was uns erwartet.

Jetzt zum Schluss noch ein paar Pics zum geniessen.

Viele Gruesse aus Sydney!


Nachdem Wasserski ... total fertig und verbrannt.




Das Cape Raoul, beeindruckende Kulisse.




Black Hole and er Ostkueste. Eine Unterspuelung im Gestein. Dadurch werden bei heftigem Wellengang meterhohe Fontaenen in die Luft geschleudert. Sehr beeindruckend.




Bay of Fire. Dem Himmel so nah!




Wie gemalt, auch Bay of Fire.




Andys BnB mit den von uns gemanschten Mudbricks in use




Herrliche Bucht am Nine Mile Beach an der Ostkueste




Das Klo mit dem herrlichsten Ausblick der Welt.

Samstag, 16. Januar 2010

Back for Good

Es ist unfassbar, doch es ist passiert. Ich habe mich wieder in Australien eingefunden. Niemals haette ich es fuer moeglich gehalten, diesen Blog weiterzufuehren, aber doch, das Schicksal hat es so gewollt.

Aber was hat mich hergefuehrt. Nachdem ich wieder deutschen Boden unter den Fuessen hatte, konnte ich nicht inne halten um meine Erfahrungen und Eindruecke unter meinen Mitmenschen zu verbreiten. Ploetzlich war da jemand, der es sich zu Herzen genommen hat und auch den Plan geschmiedet hat, diesen Schritt zu tun. Dieser Mann war mein Cousin Soenke. In dem Moment, wo er sagte, dass er sich um die Welt schwingen wird, war es fuer mich klar, dass ich folgen wuerde.
Ploetzlich war es greifbar, ich werde wieder an den Ort zurueckkehren, an dem sich mein Leben veraendert hat. Ich lernte tiefenentspannt zu sein, fand die grosse Liebe (Baby .... watch out ... :-) ))) erkannte die Welt als Freund, die nur will, dass wir unser Leben leben ... !

Anyway .... es begann holprig. Ich sollte an einem Samstag losfliegen. Ich glaube es war der schlimmste Schneesturm seit 20 Jahren , aber ich war optimistisch. Ich ging zum check in und alles ging glatt. Der Weg zum Gate war wie der zu einer Pommes Bude ... einmal mit rot weiss bitte ... alles Alltag. Aber dann ging es im Flieger los. Die Maschine ist kaputt, wir muessen jetzt den Flieger wieder flott bringen ... shit ... aber scheiss drauf, jetzt bin ich so weit und nichts haelt mich mehr auf. Nach zwei quaelenden Stunden war der Flieger repariert und enteist. Es sollte also losgehen. So war es auch. Ruck zuck waren wir auf 12.000 Meter Hoehe und der Pilot gab maechtig Gas, damit wir die verlorene Zeit wieder aufholen. Hat alles nix geholfen, ich verpasste meinen Flug in Hong Kong. Who cares ... ich fliege nach Australien und bin grenzenlos laid back ... Die Fluggesellschaft hat noch ein Hotelzimmer in Hong Kong spendiert, somit war alles nicht so tragisch. Irgendwann kam ich dann total platt in Sydney an und war absolut fertig. Aber jetzt bin ich schon mal wieder hier und so wollte ich die Zeit nicht verschwenden. Soenke hat mich direkt am Flughafen abgeholt und wir sind direkt nach Cooktown gefahren, wo ich glaube / weiss die beste Zeit meines Lebens verbracht zu haben. Alte Freunde aus guten Bananentagen haben fuer eine sensationelle Party gesorgt ... alles vom Feinsten. Nach Cooktown ging es nach Port Douglas und Cape Tribulation, wo ich wirklich mit Pippi im Auge meinen alten Spuren folgte. Jetzt sind wir in Cairns, wo mein Cousin sich aus einem Flieger stuerzte. Er kam zwar mit geschmeidigen 10 km/h wieder am Boden an und war absolut geflasht, aber die tausend Tode, die ich gestorben bin, um auf ihn zu warten ... ich will es keinem zumuten. Jedenfalls hat sich wieder mittlerweile so viel Input in meinem Kopf zusammengestaut, dass ich das dringende Gefuehl in mir hatte es mit den wenigen (oder eventuell auch vielen) Menschen zu teilen, die meinem Blog noch folgen.
Diese sollen jetzt auch mit tolle Bildern belohnt werden.

See ya soon !!!



Unsere treue Karre


















Laedt zum Plantschen ein ... der Mossman Gorge


















Achtung ... Kuehe auf der Gasse


















Man beachte, das Wallaby besuchte uns den ganzen Nachmittag. Aber nur zu einem Zweck. Siehe den Schwanz ...























Sonnenaufgang ueber Hong Kong


















Alleine am Strand ... Cape Tribulation






Soenke im Anflug







Wieder am Boden ... Gott sei Dank!





Schoene Aussicht auf die Queensland Coast






Zwei Weltmeister bereit Australien zu erobern.





... und zum Abschluss ... gucken und geniessen !!!