Mittwoch, 23. Januar 2008

Zurueck auf dem Festland

Leider leider hat es mit Arbeit auf Tasmanien nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Die Farmen haben zur Zeit nix zu tun und auch an anderen Ecken und Enden laesst sich nichts auftun. So musste ich die Konsequenz ziehen, Tasmanien frueher als geplant zu verlassen. Verschlagen hat es mich nach Griffith in New South Wales (liegt ein paar hundert Kilometer westlich von Sydney). Hier gibt es viel zu tun. Ich habe zwar keinen dauerhaften Job hier, aber die Jobvermittlung durch einen kleinen Gauner funktioniert hervorragend. War schon als Gaertner angeheuert und letztens in einem Sonnenblumenfeld beim Unkraut killen taetig. Kurz zu den Sonnenblumen, man kann sie moegen und auch auf Speisen geniessen .... ich hasse sie jetzt. Man denkt gleich ganz anders ueber das Kraut, wenn man sich durch ein 800m langes Feld kaempfen muss, wo 2m Pflanzen wuchern, Du permanent feststeckst und den Pflanzenkopf auf den eigenen bekommst. Ab jetzt gibts nur noch Kuerbiskerne.
Weiterhin wohne ich in einem kleinen Haus mit 7 anderen Leuten. Hoert sich recht viel und eng an, ist aber ganz geraeumig. An Annehmlichkeiten fehlt es auch nicht, das Haus ist voll moebliert und hat auch alles an Facilities, was man so braucht. Mit der Sauberkeit mancher Mitbewohner hapert es etwas, aber die werden schon noch zu recht gebogen.

Mein neues Zuhause, sehr idyllisch


Dann hoffe ich, dass ich in Zukunft einen festen Job hier bekomme und nicht jeden Tag aufs Neue an verschiedenen Ecken arbeiten muss.

So long ...

Samstag, 5. Januar 2008

Kleine Insel, Grosse Liebe

Erstmal wuensche ich Euch allen ein Frohes Neues Jahr ! Ich hoffe Silvester hat jeder gut ueberstanden und fuer wohl die meisten auch den anschliessenden Kater :-) Meines war sehr beschaulich, aber spaeter mehr dazu.

Ich fange direkt an mit schwaermen. Jeden Tag, den ich hier auf Tasmanien laenger bin, waechst in mir der Gedanke mich hier einfach niederzulassen. Diese Ruhe und Gemuetlichkeit, die selbst die groesseren Staedte hier ausstrahlen ist einfach phaenomenal. Die Naturschauspiele kommen noch hinzu. Die Landschaften, Steilkuesten und Straende lassen die Herzmuskeln echt vor Freude tanzen.
Aber mal zu den Geschehnissen der letzten Tage. Nachdem ich mich in Hobart mit meinen beiden Begleiterinnen getroffen habe, sind wir nach einer Nacht in einem sehr angenehmen Hostel aufgebrochen, um bei einem Typ zum wwoofen anzuheuern. Kurz zur Erklaerung wwoofen = willing workers on organic farms. Man arbeitet ca. vier Stunden am Tag und bekommt dafuer Unterkunft und Verpflegung. Das ich aber an dem Ort, wo es uns hinverschlagen sollte, noch eine weitere riesen Erfahrung in Sachen einfaches Leben machen werde, haette ich in dieser Form nicht erwartet.
Wir wurden in Hobart abgeholt von einer netten Frau, die auch an unserem kuenftigen, temporaeren Heim wohnt. Nach einer zweistuendigen Fahrt zum suedoestlichen Zipfel von Tasmanien, kamen wir im Nirgendwo an. Es gab kein Handynetz, kein fliessend Wasser, keine Duschen, Toiletten waeren schoen gewesen. Es war ein grosses Stueck Land, wo unser Gastgeber ein Bed & Breakfast aufbauen wollte. Fuer dieses mussten Mudbricks (Steine aus Lehm, Sand und Wasser) hergestellt werden, dieses sollte unsere Aufgabe sein. Zum Wohnen hab es nur einen Bretterschuppen, der eine Mischung aus Geruempel, Werkstatt und Abenteuerwohnen darstellte. Man glaube es aber kaum, es gab wenigstens Strom und zu meiner Freude, hatte der gute Mann eine kleine Sauna, mit nostalgischem Holzofen zum einheizen gebaut. Richtig fein, das Teil hatte ich mir jeden Abend angeheizt. Wer jetzt denken mag, dass dieses alles grausam war irrt sehr, denn ich habe das alles total genossen. Es war eine total geile Zeit und es hat wirklich riesen Spass gemacht unter so einfachen Verhaeltnissen zu hausen. Jeden Tag gab es frisch gebackenes Brot zu Mittag und Abends zum Dinner wurde ich irgendwas im Feuerofen zubereitet.
Am New Years Eve sollte es was besonderes geben. Wir sind zum Fischen an die Kueste gefahren um Abalonies zu fangen. Ich habe mich in einen Wetsuit geworfen, Taucherbrille auf und mit Messer bewaffnet in die tasmanischen Fluten geworfen. Leider war das Meer etwas Rau und die Stelle, wo wir getaucht sind sehr pflanzenreich und somit haben wir keine gefunden. Aber es war dennoch sensationell. Die Fische sind um einen rum geschwommen und man ist durch einen richtigen Unterwasserdschungel getaucht. Somit gab es dann am Abend Pfannkuchen mit Erbsen aus dem Garten. Um Mitternacht gab es dann ein kurzes Happy New Year und wir alle sind ins Bett. Hoert sich recht unspektakulaer an, aber der Abend war richtig schoen. Haben ums Feuer gesessen und rundherum, gab es ja ausser Wald und Wiesen nichts. Demnach auch kein Feuerwerk zu sehen. Aber es war so chillig und angenehm. Am naechsten Morgen sind wir dann alle hochmotiviert wieder an die Arbeit gegangen und haben wie die Wilden weiter an seinem Haus rumgezimmert.
Gestern sind wir wieder hier in Hobart angekommen und ich muss gestehen, dass es doch mal wieder schoen ist, sich mit fliessend warmen Wasser zu waschen und auf ein normales Klo zu gehen. Moechte diese schoene Zeit auf keinen Fall missen.

Jetzt werde ich erstmal hier eine Woche bleiben und dann nach einer neuen Arbeitsgelegenheit Ausschau halten.

... und hier das Ganze in Bildern.

Die Wharf von Hobart




Salamanca Place in Hobart


Der Salamanca Market, jeden Samstag.


Vom Baum verschluckt


Eine der vielen herrlichen Steilkuesten


Und hier eine weitere


Mein Zuhause der letzten Tage. Die kleine Bretterbude in Front ist die Sauna, im Hintergrund die Baustelle fuer das Bed & Breakfast.


In dieser gemuetlichen Huette haben wir gewohnt.


Ist das nicht ein interessanter Baumstumpf ...


... und hier die Funktion des Ganzen. Einfach ein grandioses Klo mit phaenomenalem Ausblick.


Unsere Schlafecke


Super Wetter zum Tauchen


Stretching ist wichtig


Das noetige Zuebehoer uebergezogen ...


... und ab in die Fluten. Nebenbei bemerkt, man glaubt nicht, wie kalt die Tasmanische See ist. Ohne Wetsuit geht man kaputt in der Bruehe.


Leider nix gefangen, dafuer macht der Chef Pannekuche zu Silvester.


Und ganz fleissig wie man halt so ist, vorm Schlafen gehen noch brav den Abwasch in der Scheunenkueche. Zur Rechten, eine meiner Begleiterinnen, Miriam.


Fleissig am naechsten Morgen. Es muessen noch viele Bricks zusammengemanscht werden.


Ein Herz fuer Matschepampe




Das Resultat, in einer Woche ca. 130 Bricks.


Nochmal einen Panoramablick auf die Idylle